Gemeinsam mit anderen Herz-Kreislauf-Patienten aktiv etwas für Ihre Gesundheit tun – dafür gibt es die Herz- oder Herzinsuffizienzgruppe. Mit körperlichem Training und Austausch über die Erkrankung untereinander minimieren Sie so unter fachlicher Anleitung und ärztlicher Überwachung die Risikofaktoren Ihrer Krankheit.
Die Herzgruppe ist eine Gruppe von Patienten mit chronischen Herz-Kreislaufkrankheiten wie z.B. nach einem Herzinfarkt, die sich auf ärztliche Verordnung unter Betreuung des Herzgruppenarztes und eines speziell ausgebildetem Übungsleiters regelmäßig trifft. Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit werden mit und ohne Kleingeräte (Bälle, Reifen, Stäbe, Therabänder, Hanteln) oder in Spielen gemeinsam in der Gruppe trainiert.
Die Herzgruppe bildet außerdem den optimalen Rahmen, sich untereinander über die Erkrankung auszutauschen. In Gruppen- und Einzelgesprächen werden Erfahrungen – Sorgen & Ängste genauso wie Tipps und Tricks – besprochen. Den Gesprächen über Themen rund um die Krankheit wird im Sinne der Selbsthilfe genügend Raum gegeben.
Je nach körperlicher Leistungsfähigkeit gibt es die Übungsgruppe (Belastbarkeit < 1W/Kg Körpergewicht) und die Trainingsgruppe (Belastbarkeit > 1W/Kg Körpergewicht). Die Einteilung erfolgt durch Ihren behandelnden Arzt, der dies in einem Belastungs-EKG feststellt.
Fragen Sie Ihren behandelnden Arzt danach. Er kann Ihnen die Teilnahme verordnen (Formular 56). Diese Verordnung schicken Sie zur Kostenübernahme zu Ihrer Krankenkasse. In der Regel werden bei einer Erst-Verordnung 90 Übungseinheiten in 2 Jahren bewilligt. Ist es eine weitere Verordnung, sind 45 Übungseinheiten in 1 Jahr vorgesehen.
Anschließend melden Sie sich bei einer Herz- oder Herzinsuffizienzgruppe in Ihrer Nähe. Diese finden Sie über unsere Suche, oder Sie rufen uns an.
Patienten mit Herzinsuffizienz sind oft körperlich so wenig belastbar, dass sie in einer normalen Herzsportgruppe nicht optimal versorgt werden können – sie müssen oft Pause machen. Hier setzt die Herzinsuffizienzgruppe an: In einer noch kleineren Gruppe (max. 12 Patienten) wird unter ständiger Anwesenheit eines Arztes und mit einem speziell ausgebildetem Übungsleiter ein Trainingsprogramm durchgeführt, dass optimal auf die Leistungsfähigkeit der Patienten abgestimmt ist.
Auch hier kommen neben der Sport- und Bewegungstherapie natürlich die weiteren Inhalte wie Gruppen- oder Einzelgespräche oder auch spielerische Aspekte zum Einsatz. Wird die Leistungsfähigkeit im Laufe des Trainings so weit verbessert, dass eine Teilnahme an einer „normalen“ Herzgruppe möglich ist, kann problemlos gewechselt werden.
Durch regelmäßige körperliche Bewegung steigern Sie Ihre Leistungsfähigkeit. Ihr Alltag wird Ihnen deutlich leichter fallen, z.B. Treppen steigen oder einkaufen. Dadurch gewinnen Sie an Selbstsicherheit auch in körperlich anstrengenden Situationen. Sie lernen Ihre Krankheit besser verstehen und können besser mit ihr umgehen. Kurz gesagt: Sie steigern aktiv Ihre Lebensqualität. In unserer Gesundheitsdatenbank finden Sie viele interessante Beiträge rund um das Thema körperliches Training.
Regelmäßigkeit ist das Zauberwort! Empfohlen wird körperliche Aktivität an 5 -6 Tagen in der Woche für jeweils mindestens 30 Minuten. Das bedeutet aber nicht, dass Sie nun jeden Tag Höchstleistung erbringen müssen.
Moderates Ausdauertraining kann auch ein dynamischer Spaziergang sein und viele der Kraft- oder Gleichgewichtsübungen, die Sie in der Herz- oder Herzinsuffizienzgruppe gelernt haben, lassen sich auch gut zu Hause durchführen. Oder Sie fragen in Ihrem Sportverein nach einer geeigneten zusätzlichen Sportgruppe für Sie. Auch Gartenarbeit, Fahrradfahren und Treppensteigen sind super Gelegenheiten, um im Alltag körperlich aktiv zu sein – denn Regelmäßigkeit ist das Zauberwort! In unserer Gesundheitsdatenbank finden Sie viele interessante Beiträge rund um das Thema.